Im Offenbacher Diesterweg-Stipendium passiert immer wieder etwas. Hier geben wir einen Einblick in unsere Aktivitäten und Informationen zu aktuellen Anlässen. Ältere Beiträge finden Sie unten.
Im Offenbacher Diesterweg-Stipendium war der September ein ereignisreicher Monat – unter anderem haben wir eine neue Generation von Stipendiatenkindern und deren Familien feierlich aufgenommen und die dritte Generation hat den Abschluss des zweijährigen Stipendiums gefeiert – ein Übergang, denn viele Kinder und Familien werden im Anschlussprogramm Diesterweg PLUS weiter machen.
Damit wächst die Offenbacher Diesterweg-Familie auf nunmehr 68 Stipendiatenkinder, gemeinsam mit Ihren Eltern und Geschwistern sind das insgesamt 273 Personen!
Die Offenbach Post hat einen Bericht dazu veröffentlicht:
Im Juli 2021
Am 19. Juni 2021 haben wir unseren ersten "Akademietag Sport" im Diesterweg-Stipendium veranstaltet. Ein ganz besonderer Tag: Es war die erste Veranstaltung in Präsenz in diesem Jahr und gleichzeitig der letzte Akademietag für die dritte Generation im Stipendium. Ein Tag voller Action und Einblicke in Paralympische Sportarten, Perspektivwechsel inklusive. Nebenbei war es auch die "Feuertaufe" der neuen Projektleiterin, Nina Waibel-Rohde.
Ein Journalist der Offenbach Post hat diesen Tag begleitet - seinen Bericht können Sie hier nachlesen:
April 2021
Wir haben in diesem Jahr die Broschüre über das Diesterweg-Stipendium in Offenbach überarbeitet - die neue Version ist nun fertig!
Dort zu finden sind Informationen über das Konzept und die Ziele des Stipendiums, Einblicke darüber, wie wir diese in Offenbach umsetzen sowie eine Bestandsaufnahme der bisherigen Ergebnisse und die Meinung unserer Stipendiaten-Kinder!
Schauen Sie gerne rein!
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte
am 20. November
Kinderrechte sind Menschenrechte. Das heißt, jedes Kind dieser Erde besitzt sie von Geburt an.
Warum gibt es dann eigentlich Extra-Rechte für Kinder?
Kinder sind aufgrund ihres jungen Alters angewiesen auf die Fürsorge von Erwachsenen. Ihr Körper wächst noch, und sie stehen am Anfang von vielen Erfahrungen. Gegen Unrecht können sie sich schlechter wehren als Erwachsene. 1989 hat die UN deshalb das „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ (die UN-Kinderrechtskonvention) geschlossen. In dieser Vereinbarung werden 54 Kinderrechte („Artikel“ genannt) erläutert. Der Text legt fest, wovor Kinder geschützt werden müssen. Er verlangt, dass Meinungen und Ansichten von Kindern berücksichtigt werden müssen, und dass ihnen keine Gewalt zugefügt werden darf. Er bestimmt, dass Kinder alles bekommen, was sie zum Leben brauchen.
Alle Staaten, die das Übereinkommen unterschreiben, verpflichten sich, die Kinderrechte zu schützen. Obwohl die UN-Kinderrechtskonvention inzwischen von allen Staaten der Vereinten Nationen unterschrieben wurde, ist sie immer noch viel zu wenigen Menschen bekannt. Viele Erwachsene (auch Eltern) wissen nicht, dass sie die Pflicht haben, Kinder immer und überall zu schützen und ihnen zur Durchsetzung ihrer Rechte zu verhelfen. Viele Staaten, die unterzeichnet haben, halten sich nicht daran. Sie verletzen die Kinderrechte, indem sie z.B. Kinderarbeit erlauben, Kinder einsperren, ausbeuten oder sie in den Krieg schicken.
Wie geht es Kindern in Deutschland? Viele leben zum Glück in Sicherheit und Geborgenheit. Dennoch wird oft genug in den Medien berichtet: Auch in unserem Land werden Kinder tagtäglich geschlagen, ignoriert und missachtet, vernachlässigt und unterdrückt.
Die wichtigste Maßnahme, um gegen Kinderrechtsverletzung anzugehen, ist die altersgerechte Wissensvermittlung über die Existenz und weltweite Bedeutung der Kinderrechte. Das Kennenlernen der Kinderrechte macht Kinder stark.
Im Stipendienprogramm Diesterweg-Stipendium in Offenbach hat daher das Thema Kinderrechte schon immer einen hohen Stellenwert: Die Stipendiat:innen der vergangenen 2. Generation konnten sich während eines Akademietages im Kindermuseum (Frankfurt) sehr anschaulich mit den Kinderrechten beschäftigen.
Das Erlebte wurde danach im Diesterweg-Deutschkurs aufgegriffen und in mehreren Unterrichtseinheiten zum Thema Kinderrechte aufgearbeitet. Für die jetzige (3.) Generation der Stipendiat:innen ist am Internationalen Tag der Kinderrechte ein digitaler Workshop geplant. Außerdem werden sich die Kinder nachfolgend in weiteren Aktionen mit dem Thema befassen.
Die Stipendiat:innen entdecken eigene Wege, sich für ihre Rechte einzusetzen und entwickeln kreative Ideen, sie anderen Kindern bekannt zu machen. Sie setzen sich dafür ein, Aufmerksamkeit in im Umfeld von Familie und Schule herzustellen. Sie lernen, Grenzen zu ziehen und sich darüber zu verständigen. Sie werden ernst genommen.
Christiane Herkommer
Projektleitung Diesterweg-Stipendium in Offenbach
Malwettbewerb zum Internationalen Tag der Familie
15. Mai 2020
Gerade in der jetzigen Zeit müssen Familien eng zusammenstehen, haben Eltern Enormes zu bewältigen – von Ungewissheit im Job, Umgang mit finanziellen Einschränkungen – bis hin zum „Schulunterricht zu Hause“. Auch von Kindern wird viel verlangt: sie entbehren das Spielen mit anderen Kindern, die Kontakte zu Freunden, das gemeinsame Lernen in der Schule und sind beschränkt auf zuweilen sehr beengte Wohnverhältnisse.
Dennoch – oder gerade deshalb – wurde und wird diese schwierige Zeit in den Familien mit sehr viel Phantasie und Engagement bewältigt.
Zum Internationalen Tag der Familie – 1993 durch die Vereinten Nationen initiiert und jedes Jahr in vielen Ländern begangen – hat das Team des Offenbacher Diesterweg-Stipendiums einen Malwettbewerb veranstaltet:
Alle Diesterweg-Stipendiaten und ihre Geschwister durften zum Tag der Familie am 15.05.2020 ein selbst gemaltes oder gezeichnetes Bild einreichen. Vorgabe war: Male ein Bild deiner Familie (mit allen Familienmitgliedern, auch Haustieren) bei einem Erlebnis, das euch viel Freude gemacht hat.
Die Diesterweg-Kinder haben insgesamt 27 faszinierende Bilder eingereicht. Jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte über Lebensmut, Hoffnung, Überlebensstrategie und Spielfreude.
Ein Beitrag zum Thema „Corona und Solidarität – gemeinsam schaffen wir das!“
30. April 2020
Durch die Pandemie und die Maßnahmen, die von der Regierung zur Eindämmung der Virusverbreitung getroffen wurden, gab es im Offenbacher Diesterweg-Stipendium zunächst enttäuschte Gesichter: Aufgrund des Lockdowns fiel als erstes Mitte März der geplante „Musik-Akademietag“ aus, der wichtigste Tag im Diesterweg-Jahr und Auftakt zu vielen (auch längerfristigen) Musikstipendien. Als nächstes fiel der geplante Besuch in der kommunalen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche aus, der alle Beteiligten immer nachhaltig beeindruckt hat. Der „Natur-und-Bienen-Akademietag“ mit dem Imkerverein Offenbach musste auf nächsten Juni verschoben werden.
Der kommunikative Austausch mit den Stipendiaten und ihren Familien ist ein zentraler Bestandteil des Diesterweg-Stipendiums – seit März 2020 hat dieser Aspekt enorm an Bedeutung gewonnen. Wie alle anderen Familien in Deutschland und in Europa (und in weiten Teilen der Welt), sehen sich die 16 Offenbacher Diesterweg-Familien völlig unvorbereitet konfrontiert mit einer extrem herausfordernden Situation, die umso schwieriger wird, je länger sie dauert. Existenzen sind materiell bedroht, Wohnverhältnisse sind beengt, Kinder fühlen sich eingesperrt. Auch gibt es einige Eltern und Großeltern mit labilem Gesundheitszustand, um die sich die Familie sorgt. Das „Lernen zu Hause“ ist sowohl für die Kinder als auch für die Eltern, die oftmals die deutsche Sprache noch nicht gut beherrschen, nur sehr schwer zu bewerkstelligen.
Das Projektteam begann sofort nach der Ankündigung der Schulschließungen mit der Gestaltung von neuen, alternativen Kommunikationsmomenten und einer noch intensiveren Begleitung der Kinder und der Eltern. Jede Familie wurde angerufen uns steht seitdem in regelmäßigen telefonischen Kontakt mit dem Team - die Leitung ist offen für die Eltern und für die Kinder, denn auch sie wollen gesehen werden und zu Wort kommen.
Außerdem ist bereits Mitte März eine "Lernhotline für Hauptfächer" eingerichtet: Vier Teammitglieder stehen täglich für Fragen in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch zur Verfügung. Diese Hotline wird selbständig von den Stipendiaten genutzt, wenn sie z.B. schwierige Schulaufgaben nicht allein bewältigen können. Das Angebot wird auch nach der stufenweisen Öffnung der Schulen (die weitestgehend nur für einige Stunden oder an einzelnen Tagen erfolgt) und womöglich ins nächste Schuljahr hinein aufrechterhalten.
Per Mail werden die Familien mit wichtigen Mitteilungen, aktuellen Informationen und auch Lernvideos und Arbeitsblättern versorgt. In der Elterngruppe gibt es verstärkt Austausch zwischen Eltern und Diesterweg-Team.
Jetzt erst recht: den Spaß nicht vergessen
Um die Verbindung mit den Diesterweg-Familien nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern auch kreativ und interaktiv zu gestalten, werden zunehmend digitale Medien eingesetzt. Eine notwendige Voraussetzung ist glücklicherweise bereits gegeben: Alle Diesterweg-Stipendiaten haben beim Einstieg in das Stipendium – also zu Beginn der 4. Klasse Grundschule – ein eigenes Laptop und einen 1-wöchigen PC-Kurs erhalten.
Die Zielvorgabe ist klar: den Kontakt lebendig erhalten, die Beschäftigung aller Familienmitglieder anregen und gute Laune erzeugen, sowie Ablenkung und Freude schenken. Die Angebote sollen es allen ermöglichen, die Bedrohungsszenarien für kurze Zeit in den Hintergrund zu rücken. In Offenbach entwickelt das Diesterweg-Team fortlaufend Ideen, um mit den Familien zu interagieren.
Einige Beispiele?
Wie geht es weiter?
Ende April gelang es, in enger Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt in Offenbach, den Präsenzunterricht in den Diesterweg-Deutschkursen wiederaufzunehmen. Hierfür wurde ein detaillierter Hygieneplan erarbeitet, der für die Stipendiaten (und ihre Eltern) weitestgehend Sicherheit gewährt. Die Kinder sind überglücklich, dass die Begegnung mit ihren „Diesterweg-Freunden“ und das gemeinsame Lernen in der Gruppe nun wieder möglich ist. Da größere Veranstaltungen vermutlich auch längerfristig nicht durchführbar sein werden, wird der Einsatz von Videokonferenzen erwogen, um Gruppentreffen oder Elternabende zu ermöglichen. Das Diesterweg-Team, das sich bereits seit März regelmäßig intern in Videomeetings trifft, prüft derzeit verschiedene digitale Plattformen sorgfältig auf Handhabbarkeit und Datenschutz, um diese Tools auch extern verwenden zu können.